Die Erlöse aus der Kleiderstube kommen nicht nur den Kinderheimen in Bulgarien zugute. Seit einem Jahr werden auch Nähkurse in Indien unterstützt. Gerade haben neun Frauen ihre Näh-Ausbildung abgeschlossen und eine eigene Nähmaschine erhalten. Zehn weitere Frauen beginnen nun die Nähschule.
Für uns ist es schwer greifbar, wie das Leben in Indien aussieht. Knapp 70 Prozent der Bevölkerung lebt dort in Armut. Gerade mal mit zwei US-Dollar pro Tag müssen diese Menschen ihr Leben bestreiten. Einigen von ihnen steht sogar noch weniger zur Verfügung. Besonders Frauen und Kinder sind von der Armut betroffen. Die Nähkurse werden den Frauen angeboten, die es besonders nötig haben. Mit der abgeschlossenen Ausbildung und sogar einer eigenen Nähmaschine ist es ihnen möglich, für ihre Familien zu sorgen.
Sam Vengadasalam weiß wie das Leben in Indien aussieht. Er ist dort als Missionar tätig und organisiert neben anderen Projekten die Nähkurse. Den Frauen und vielen anderen Menschen in Indien verkündet er dabei die hoffnungsvolle Botschaft, dass Gott die Menschen dort liebt und Jesus auch für sie die Erlösung bringt.
Aus dem Leben in Indien – Ein Bericht von Sam Vengadasalam
Zu Besuch außerhalb des Dorfes Chennampalli: „Fünf Familien haben ihre Hütten notdürftig mit Palmen gebaut. Kein Wohnzimmer, kein Kinderzimmer, keine Küche, Kein Schlafzimmer und kein Bad. Ihre Häuser bestehen aus einem einzigen Zimmer. Darin findet alles statt. Sie haben keine Ahnung von Wohlstand, Mode und Kaufrausch. Sie sind aber Menschen wie wir, leben auf der gleichen Erde. Unbeschreiblich! Es kommt noch schlimmer.
Wie sie die Nacht überleben ist ein Schreckensszenario. Aus leichtem Sarees haben sie eine Hängematte fertig gemacht und Kinder wie Erwachse verbringen die ganze Nacht darin, um sich vor den giftigen Schlangen und Skorpionen zu schützen. Aber die Hängematten liegen so tief, dass es für eine Schlange kein Problem wäre, in die Hängematte der Kinder rein zu schleichen. Die Skorpione greifen nicht nur von unten an, sondern sie krabbeln nach oben und fallen in die Hängematte rein. Das habe ich selbst schon einmal erlebt. Zum Glück fiel der Skorpion nicht auf meinen Bauch, sondern direkt daneben.
Ich wollte wissen, was ich tun kann, um ihr Leben etwas erträglicher zu machen. Sie wünschen sich ein von Steinen gebautes Haus. Nicht erschrecken, ein Haus mit Blocksteinen gebaut kostet um die 300 Euro. Mit so viel Geld können wir nicht einmal eine Toilette bauen. Also für die fünf Häuser bräuchte ich 1500 Euro. Zwei Tage später schrieben mir Freunde aus Deutschland, dass sie die Arbeit in Indien gerne mit 1500 Euro unterstützen möchten. Ein perfekter Plan Gottes. Die Gläubigen beten und Gott antwortet. An diesem Abend fand ein Gottesdienst in der Gemeinde in Chennampalli statt und vier Männer und drei Frauen kamen zum Glauben an Jesus Christus. Gott sei gedankt.“
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